Je nach Verfahren erfordert die Herstellung ein mehrmaliges Abformen vom Modell bis zur fertigen Kopie.
Außerdem wird die Negativform beim Abguss oft zerstört. In diesem Fall muss für eine weitere Kopie eine neue
Form angefertigt werden (Verlorene Form, Bronzeguss). Die Erstellung eines qualitativ hochstehenden Kunstguss
ist aufwändig und erfordert ein hohes Maß an Erfahrung des Kunstgießers. Die hohen Kosten entstehen
hauptsächlich durch die Arbeit des Künstlers und des Kunstgießers und weniger durch die Materialkosten
(Bronze).
Vor allem aufgrund des monumentalen Bronzegusses entwickelte sich im 19. Jahrhundert in Europa, besonders in
Deutschland und Frankreich eine Industrielandschaft spezialisierter Bildgießereien mit hohem Exportanteil.
Innerhalb des Kunstgusses nimmt der Bronzeguss eine besondere Stellung ein. Das Verfahren wurde während der
Bronzezeit entwickelt und wird in den Grundzügen noch heute verwendet. Es handelt sich um eines der ältesten
Handwerke überhaupt. Über die Jahrtausende wurde die Technik lediglich verfeinert und erweitert.
Die Verfahren des Kunstgusses sind vielfältig und umfassen u. a. die Techniken Wachsausschmelzverfahren,
Sandformverfahren und Verlorene Form.
Gebräuchliche Materialien für das spätere Original sind u. a. Bronze, Kupfer, Eisen, Aluminium, Zinn, Gips und
Aramarmor.
Gebräuchliche Materialien für die Erstellung des Negativs sind u. a. Gips, Latex, Silikon und Keramik
(Bronzeguss).
Gebräuchliche Materialien für die Erstellung des Modells sind u. a. Ton, Wachs und Gips
Herstellung einer Gedenktafel im Bronzegussverfahren:
Alles beginnt mit einem Modell. Zu dessen Herstellung wird aus einzelnen
Kunststoffbuchstaben der Text auf einer Holzplatte aufgeklebt und der Hintergrund
entsprechend modelliert.
In einem aus zwei Teilen bestehenden
Formkasten wird das Modell mit dem
Anschnittsystem in den unteren                                                                                                                         
Teil gelegt und mit Graphit als                                                                             
Trennmittel versehen.
                                                                                                                             
Daraufhin wird ein spezieller Modellsand
aufgesiebt und mit Formsand hinterfüllt.
 
Anschließend wird der Formsand händisch
verdichtet.
 
 
Als nächstes wird der obere Teil aufgelegt und es folgt der gleiche Arbeitsablauf wie schon bei   
 
der ersten Hälfte des Formkastens.
Nun wird der Oberteil
abgehoben und das
Modell wird sehr vorsichtig
ausgehoben um die Form
nicht zu verletzen. An beiden Formhälften werden das Anschnittsystem und
der Verteilerlauf für die flüssige Bronze während des Gusses angebracht.
     
Beide Formhälften müssen mit einer Formschlichte überzogen werden, um eine
saubere Oberfläche der Bronzetafel zu erhalten. Dabei werden die Poren des
Formsandes sozusagen verschlossen.
Die Formhälften
werden nun miteinander verschraubt.
Währenddessen
werden im Schmelzofen Barren aus Bronze verflüssigt.
Im Schmelzofen befindet sich der Schmelztigel, in dem die flüssige Bronze auf ca. 1120°C erhitzt wird.
Nach erreichen der Gießtemperatur kann mit dem Guss begonnen werden. Dabei wird die Bronze mit
sogenannten Schöpflöffeln händisch in die Form eingebracht.
Nach einer Erstarrungszeit von ca. einer Stunde kann der
Formkasten wieder geöffnet werden.
Die Bronzetafel wird nun aus dem Formkasten
ausgeschlagen, vom Anschittsystem getrennt und    
       
sandgestrahlt.
 
Die Buchstaben der Tafel werden nun einzeln nach 
Bedarf ziseliert - nachgearbeitet. Nach dem
anschließenden Patinieren werden die Konturen mit
Stahlwolle poliert und die erhabenen Buchstaben nach 
                                      
Wunsch blank geschliffen.
Zum Schutz wird
als letzter
Arbeitsschritt die
nun fertige Bronzetafel mit einer Schicht
Klarlack
überzogen.
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